14. Rückhaltebecken Obergasse


Das Oberflächenwasser aus einem 41,6 Hektar großen Einzugsgebiet im Westen Allendorfs fließt im Bereich der Obergasse zusammen. Im Jahr 2007 wurde dort ein vorgelagertes Regenrückhaltebecken mit einem Beckenvolumen von 1253 m3 errichtet. Die Böschung des Beckens ist im Verhältnis 1 : 2,5 geneigt, was einem Neigungswinkel von ca. 22° entspricht.

 

Bei aufgestautem Becken fließt das Regenwasser durch eine Drosselöffnung (30 x 30 cm2) mit vorgeschaltetem Schieber ab, welche den Ablauf auf einen Mittelwert von 175 l/s reduziert. Bei extremen Niederschlägen kann sich das Wasser bis auf eine max. Stauhöhe von 181,50 m über NN aufstauen. Der geschüttete Erddamm mit einer 6 m breiten Überlaufschwelle dient dann als Begrenzung. Der Höhenunterschied zum Kleebach, in welchen ein Außenbereichswasserkanal mit einem Durchmesser von 400 mm das abfließende Wasser einleitet, beträgt rund 20 m. Der Bau von Regenrückhaltebecken ist nicht unumstritten, da es sich um eine verhältnismäßig aufwendige Maßnahme handelt. Sie bewirkt eine Begrenzung der Ablaufgeschwindigkeit, die gesamte Ablaufmenge des Oberflächenwassers wird jedoch nicht verändert. Durch den globalen Klimawandel ist abzusehen, dass sich zukünftig extreme Wetterlagen mit Starkregen-Ereignissen häufiger ereignen werden.

 

In der Nähe befand sich die frühere Wassergewinnungsanlage von Allendorf/Lahn die das Quellwasser über ein Pumpwerk am Ende der Untergasse in einen Wasserhochbehälter (1911) am Kasimir pumpte. Das Pumpwerk wurde zu Beginn der 1970-er Jahre abgebrochen, der Wasserhochbehälter ist seit 2010 nicht mehr in Betrieb.