07. Am Angang


„Am Angang“ heißt der Gemeindeteil zwischen Triebstraße und Kleebach. Auf der Fläche befindet sich das „Taubenbergswäldchen“. Auf dem Weg zwischen Wäldchen und Kleebach verläuft offiziell die Apfelwein und Obstwiesenroute.

 

Über den Kleebach hinweg in Richtung Westen sieht man die Obersorger Mühle und die Mittelsorger Mühle. Der Name „Sorger“ leitet sich vermutlich von einer alten Bezeichnung für wasserreiches Gebiet ab. Die Obersorger Mühle wurde 1595 als „Mühle mit dem Steindach“ erwähnt und gehörte den Müllerfamilien Müller, Hofmann und Plitsch. Die Mittelsorger Mühle wurde erst im 17. Jahrhundert errichtet und gehörte den Müllerfamilien Lenz, Gümbel, Weigel und Langsdorf. Beide Mühlen sind nicht mehr als solche in Betrieb. Sie dienen heute als Wohngebäude und auch als Studentenunterkunft.

 

Als zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin am 28. März 1945 von Westen her die US-amerikanischen Streitkräfte anrückten, wurde eine in Allendorf/Lahn (am Wasserhochbehälter) stationierte Flak-Einheit der Wehrmacht (2. Batterie der Heeresflak 3/16) mit ihren Geschützen zur Panzerabwehr eingesetzt. Am Triebweg, an der Untersorger Mühle und in der Mittelsorger Mühle wurden Geschütze aufgestellt. Weil ein Wehrmachtsoldat die hoffnungslose Situation nicht erkannte und auf einen amerikanischen Panzer schoss, erwiderten die Panzer der 7. Panzer-Division der US-Army das Feuer und schossen dabei die Mittelsorger Mühle in Brand. Fünf deutsche Soldaten fielen diesem sinnlosen Kampf zum Opfer. Sie wurden zunächst auf dem Allendorfer Friedhof bestattet, später jedoch auf den Soldatenfriedhof im Kloster Arnsburg umgebettet.